Spätgotische Mondsichelmadonna
aus der kath. Kirchengemeinde Maria Königin in Köln Marienburg
Nach einer umfassenden kunsttechnologischen Voruntersuchung der 165 cm hohen Skulptur wurde die Mondsichelmadonna mit einer Entstehungszeit um 1460 restauriert. Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von 2 Jahren bis die Skulptur im Juni 2014 wieder ihren angestammten Platz in der Kirche Maria Königin zurück erhielt.
Besonders einige kunsttechnologische Details erregten das Interesse der Restauratoren. So bestehen die auf der Plinthe applizierten Medaillons aus Pappmachè. Eine Technik die bisher nur spätere Beispiele kennt. Auch die Tatsache, dass das blaue Azurit der Mantelinnenseite mit Indigo unterlegt ist, findet sich bisher sehr selten.
Im Zuge der Restaurierung wurde die mittelalterliche Blaufassung der Mantelinnenseite, die grüne Plinthe und das Unterkleid freigelegt, das heißt, spätere Übermalungen wurden mechanisch und chemisch abgenommen. Die Inkarnate und die vergoldete Mantelaußenseite waren bereits in früheren Restaurierungen freigelegt worden. Im Ergebnis ist heute die mittelalterliche Fassung, die sich insgesamt gut erhalten hat, wieder vollständig sichtbar.
Literatur:
Festschrift für Elisabeth Jägers anlässlich der Emeritierung, Köln 2015.
Jens Hofmann. Die spätgotische Mondsichelmadonna in St. Maria Königin in Köln Marienburg. Seite 62-71